Kunststoffprofile für höchste Brandschutz-Standards

3. Mai 2024

Kunststoffprofile optimieren Brandschutz - ohne Kompromisse

Sicherheit und Brandschutz sind wichtige Aspekte in allen Branchen - bei Anwendungen in der Bauindustrie und Elektrotechnik/Elektronik sind sie elementar. Typische Anwendungen für flammgeschützte Profile sind z.B. Isolierprofile für den Fensterbau oder zur Stromführung und Gehäusekomponenten im Bereich Energie- und Elektrotechnik. Stark zunehmend sind neue Anwendungen für Brandschutzprofile im Schienenverkehr und Fahrzeugbau, z.B. Batterie-Komponenten für Elektrofahrzeuge.

Kunststoffe mit Flammschutz-Zusätzen sind in der Regel nicht einfach zu extrudieren und führen häufig zu einer Minderung technischer Eigenschaften wie z.B. Genauigkeit, Oberflächengüte oder Festigkeit. Die Flammschutz-Funktion erreichen wir bei den Brandschutzprofilen ohne Einbußen hinsichtlich hoher Präzision, glatter Oberflächen und wirtschaftlicher Verarbeitbarkeit - auch dann, wenn hohe Festigkeit gefordert ist. Wir verwenden für unsere Flammschutzprofile z.B. eine modifizierte Version des bewährten PA66 GF25. Dieses sogenannte PA66 GF25 V0 Material entspricht den Anforderungen der besten Klassifizierung UL94 V0.

Hohe Festigkeit und Präzision

Wir sind in der Lage, den Flammschutz auch bei hochgefüllten, z.B. glasfaserverstärkten Kunststoffprofilen zu realisieren - und dies mit höchster Präzision. Unser High-End-Extrusionsverfahren ermöglicht die Herstellung exakter Kunststoffprofile mit Toleranzen von bis zu ±0,05 mm als auch die Integration von Hohlkammern. Damit sind auch anspruchsvollste Profillösungen mit Flammschutzausstattung realisierbar.

Frei von Brom, Halogen und rotem Phosphor

Im Gegensatz zu ihren Pendants, die z.B. mit rotem Phosphor flammgeschützt sind, sind unsere Ausgangsstoffe hell und beliebig einfärbbar. Dies ist dann ein Vorteil, wenn Farbe ein wichtiges Designelement ist oder z.B. zur sicherheitstechnischen Kennzeichnung von Bauteilen (z.B. elektrischen Komponenten) dient.
Eine weitere Stärke der von uns eingesetzten Compounds in den Kunststoffprofilen ist, dass Metalle bei Kontakt mit ihren Flammschutzadditiven in feuchtwarmer Umgebung deutlich weniger zur Korrosion neigen.

Umweltschonend

Die Anforderungen an moderne Flammschutzmittel haben sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Neben der Wirksamkeit im Brandfall spielt der Umweltschutz in allen Phasen des Produktlebenszyklus - von der Produktion über Verarbeitung und Anwendung bis zum Recycling - nachhaltiger Flammschutz spielt eine immer größere Rolle. Die von uns verwendeten Flammschutz-Compounds sind umweltfreundlich und frei von Brom, Halogen und rotem Phosphor - dies ist keine Selbstverständlichkeit. So sind sie in puncto Arbeitshygiene einfacher zu handhaben. Darüber hinaus bieten die von uns verwendeten Flammschutz-Thermoplaste - im Gegensatz zu duroplastischen Kunststoffen - ein hohes Potenzial für werkstoffliches Recycling. Zudem sind unsere Werkstoffe REACH- und RoHS-konform.

Welches Material eignet sich für den Brandschutz?

Die Übersicht zeigt, welche Kunststoffe für welche Temperaturen geeignet sind. Es wird zwischen drei Gruppen unterschieden:
Standardkunststoffe, technische Kunststoffe und Hochtemperaturkunststoffe.

Die erste Gruppe wird klassischerweise in der freien Extrusion eingesetzt und ist bis 100 Grad hitzebeständig.
Technische Kunststoffe, wie das häufig verwendete Polyamid, sind bis zu 150 Grad stabil.

Die dritte Gruppe ist selbst bei Temperaturen von bis zu 300 Grad noch formstabil und eignet sich daher auch für höchste Anforderungen im Brandschutz, zum Beispiel in der Raumfahrttechnik.

Um die hohen Brandschutzanforderungen in der Elektrotechnik zu erfüllen, müssen alle Bauteile nach UL94 selbstverlöschend sein. Diese hohe Flammwidrigkeit wird in der Regel durch die Zugabe von Additiven erreicht.